Ein Schaf beim Gottesdienst

18. Juli 2021
Ein Schaf beim Gottesdienst
Ein Schaf beim Gottesdienst (Foto: Eva Maria Thienemann-Ahlers)

4 Frauen, 2 Männer und ein Schaf - Vom Suchen und Gefunden-werden

Gottesdienst im Pfarrgarten am 20. Juli 2021

Gedanken über einen ganz besonderen Gottesdienst:

  • Ankommen im Pfarrgarten kurz vor dem Gottesdienst: Glockengeläut und Schafblöken – Warum ist ein Schaf da?
  • Herrliches Wetter - eine sehr kleine Gemeinde: die Pastorin, der Küster, die Organistin, zwei Kirchenvorsteher*innen und ich
  • Kurze Nachfrage: „Wollen oder müssen wir überhaupt Gottesdienst feiern bei der geringen Teilnehmerzahl?“ Für mich war es in der wunderschönen Szenerie keine Frage!
  • Kurzerhand wurde noch der Altar etwas umgestaltet, sodass wir alle einen Schattenplatz und einen Blick auf diesen besonderen Altar und die einzigartige Kulisse mit der Fachwerkscheune und den umliegenden Häusern haben konnten.
  • Aus meiner Sicht war alles so perfekt an diesem Morgen.
  • Die Predigt handelte vom Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lukas 15,4–7).  Es geht um die Bemühung eines Hirten, ein verirrtes Schaf wiederzufinden, und seine Freude, als er es wiedergefunden hat.
  • Ich fühlte mich an diesem Morgen absolut wiedergefunden. Ja, mein spontaner Entschluss, mal wieder in den Groß Lengdener Gottesdienst zu gehen, zeigte mir in vielfacher Hinsicht, dass Gott auch mich verlorenes Schaf gesucht und wiedergefunden hat.
  • Und hat es sich gelohnt, den Gottesdienst mit nur so kleiner Gemeinde zu feiern? Ja, auf jeden Fall – ich hoffe darauf, dass meine Begeisterung über diesen Gottesdienst und meine Freude über das Wiedergefunden-werden auf viele überspringt.
  • Unsere Pastorin zitierte dazu noch den Satz eines Konfirmanden: „Es ist nicht entscheidend, wie viele den Gottesdienst besuchen. Wenn nur einer getröstet und gestärkt wird, ist das ganz viel wert und wichtig.“ – Also ich fühlte mich getröstet und gestärkt und ich weiß, dass Gott gerade dann besonders nach mir sucht, wenn ich ihn fast vergessen habe oder anders gesagt, wenn ich mich verlaufen habe.  Der Hirte bzw. Gott freut sich darüber, dass er mich wiedergefunden hat. Das tröstet und stärkt.  Der Hirte trägt mich auf seinen Schultern nach Hause. Wenn auch dieses Bild vom Hirten beim Anblick des anwesenden Schafes für mich nicht ganz vorstellbar war. Wie kann Gott ein so großes und schweres Schaf auf der Schulter tragen? Das schafft wohl kein wirklicher Schafhirte, und Martina, die Schafhirtin aus Groß Lengden ganz bestimmt nicht. Aber wenn ich das Bild auf Gott übertrage, zeigt es sich wieder: Bei Gott ist nichts unmöglich!

                                                                              Eva Maria Thienemann-Ahlers