
„Es sieht ein bisschen nach Regen aus“ überlegte Pastorin Dr. Wegener, während immer mehr Stühle nach draußen gebracht wurden: über 50 Erwachsene und viele Kinder konnte sie schließlich beim Gottesdienst zum Erntedankfest im Garten des Pfarrhauses begrüßen. Herbstliche Windböen und fliegendes Laub boten den Rahmen für einen schönen Gottesdienst. „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.“ (Paulus im 2. Brief an die Korinther 9, 6). Aber: Wir können säen, aber es ist nicht in unserer Macht, dass wirklich etwas wächst, darum haben wir allen Grund, dankbar zu sein erinnerte Frau Dr. Wegener uns und verwies darauf, dass mit der Ernte auch das Teilen, das Abgeben, das Helfen verbunden ist: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, zitierte sie nochmal Paulus (9,7). Deshalb werden sie Gaben, die gesammelt und gespendet worden sind und von denen nur ein Teil den Altar schmückte, auch an die Straßensozialarbeit in Göttingen abgegeben, die damit unter anderem die über einhundert Obdachlosen der Stadt versorgt.
Wenn die Früchte, das Gemüse und Getreide auf dem Altar und unseren Tischen liegen hat der Landwirt viel Arbeit investiert. Heinrich Klingelhöfer berichtete in seinem Rückblick über Höhen und Tiefen des vergangenen Landwirtschaftsjahres, über gute und nicht so gute Qualität, gute und schwierige Wetterbedingungen. Er erwähnte auch Faktoren, die uns vielleicht nicht gleich einfallen: wegen der afrikanischen Schweinepest führt China kein Schweinefleisch aus Europa ein - mit erheblichen Folgen für die Schweinemäster. Die Wetterbedingungen im Spätsommer hier in der Region hätten dazu geführt, dass der Boden deutlich häufiger bearbeitet werden müsse um eine lockere und feinkrümelige Erde zu bekommen, in der die ausgebrachten Saaten dann hoffentlich auch gut keimen. „Optimismus ist ein Teil unseres Berufes“ beendete der Landwirt seinen interessanten Bericht.