
In seiner Predigt machte Pastor Lahmann Epiphanias (6. Januar) zum Thema, den Tag, der landläufig „Heilige drei Könige“ genannt wird. An diesem Tag – so sagt die Bibel - kamen die drei Weisen aus dem Morgenland nach ihrer langen Reise bei der Krippe an um das Kind anzubeten. Dies ist der Tag, an dem die orthodoxe Kirche Weihnachten feiert. In manchen traditionellen Volksfesten war das ein Tag, an dem alle Regeln umgekehrt werden konnten. Zum Beispiel bestimmten in der Schule die Kinder die Regeln und die Lehrer hatten zu gehorchen, mussten zum Beispiel auf allen vieren durch das Dorf laufen. An diesem Tag wurden die Regeln und Konventionen auf den Kopf gestellt. Und in unserer biblischen Geschichte hat das Kind, so Pastor Lahmann, die Regeln auf den Kopf gestellt: die Erwachsenen, die Waisen, die Könige, die, die eigentlich bestimmen, beten das Kind an, ordnen sich unter. Regeln werden verändert, überkommenes hinterfragt, neu gedacht. Dies, so schlug Pastor Lahmann den Bogen zu heute, müsse auch die Kirche heute tun. Die zentralen Aussagen der Bibel seien selbstverständlich weiterhin Richtschnur, aber die Kirche müsse neue Wege suchen, etwas ausprobieren, mutig sein. Die Neuordnung der Strukturen des Kirchenkreises sei ein Beispiel dafür, und auch der aktuell angestrebte Zusammenschluss der Kirchengemeinden Klein Lengden und Groß Lengden sei ein Schritt in diese Richtung. Epiphanias habe eben auch Bedeutung für heute.