
Chorleiterin Ona Stoertz ergriff ungewöhnlicherweise zu Beginn selbst das Wort und sprach über den Hintergrund dieses Tages, sprach über die schwierigen Zeiten der Pandemie, in denen für die Chöre vieles nicht möglich war: das gemeinsame Singen stark eingeschränkt, Auftritte kaum möglich, die für die Gemeinschaft so wichtigen Chorfreizenten schon gar nicht. Sie sprach über die Bedeutung der Musik, auch und gerade der Kirchenmusik, über die Auswahl der Lieder, über die Freude beim Singen, Die Vorbildfunktion der älteren Chormitglieder sei immer von großer Bedeutung gewesen, Corona hat seine Lücke entstehen lassen, so Ona Stoertz.
Und so sei die Idee zu diesem Tag entstanden, und wie schön, dass Chormitglieder aus den vergangenen Jahren nun hier seien und dieser Tag gemeinsam gestaltet werden konnte.
Laura Nagel, eine von den "Alten", machte die Bedeutung des Chores für sich selbst (und sicher viele andere aus dem Chor) in einem persönlichen Statement deutlich, das sie für die Website zur Verfügung gestellt hat:
"Singen und Gemeinschaft. In Gemeinschaft singen - darum geht es heute hier.
Was kommt euch als Erstes in den Sinn, wenn ihr an eure Zeit im Chor denkt? Bei mir ist es das besondere Gefühl, wenn man singt und nicht mehr nur seine eigene Stimme hört, sondern alles um einen herum mitklingt. Besonders in den ersten Jahren, wo man in der vordersten Reihe stand und vielleicht noch etwas unsicher war, hat es sehr geholfen, die anderen hinter sich zu hören.
Beim Schreiben dieser Andacht erinnerte ich mich an eine Doku, die ich vor einigen Jahren mal gesehen hatte. Dort ging es um die Frage: Macht singen glücklicher? Die Antwort lautet ja. Beim Singen werden körpereigene Glückshormone ausgeschüttet. Endorphin, Serotonin, Dopamin und Adrenalin werden freigesetzt und dadurch unser Gefühlszustand verbessert. Zeitgleich werden Stresshormone wie Cortisol abgebaut. Ich denke, in einer Zeit, in der uns Nachrichten von Krieg und Krisen erschüttern und jeder mit ganz persönlichen Herausforderungen konfrontiert ist, können wir von solchen Momenten, in denen wir Glück spüren, nicht genug haben.